Hebel bezieht sich auf den Einsatz von geliehenem Kapital oder Fremdkapital, um größere Investitionen zu tätigen und potenzielle Gewinne zu maximieren. Es ermöglicht Aktionär/innen, mit einem geringeren Eigenkapitalanteil größere Positionen einzugehen, als es mit ihren eigenen Mitteln möglich wäre. Der Hebel multipliziert die potenziellen Gewinne, erhöht jedoch auch das Risiko von Verlusten.
Wie funktioniert Hebel?
Hebel wird häufig durch den Einsatz von Finanzinstrumenten wie Krediten, Optionen oder Derivaten erreicht. Durch den Einsatz von Fremdkapital kann ein Investor größere Positionen in Wertpapieren oder anderen Anlagen halten, als es mit seinem eigenen Kapital möglich wäre. Wenn die Investition erfolgreich ist, werden die Gewinne auf das gesamte investierte Kapital berechnet, einschließlich des Fremdkapitals. Dies erhöht die Rendite des investierten Eigenkapitals.
Beispiel für Hebel
Angenommen, ein Aktionär/in möchte Aktien im Wert von 10.000 Euro kaufen. Wenn er/sie den vollen Betrag aus seinem/ihrem eigenen Kapital investieren würde, wäre das die Basisinvestition. Mit Hebel könnte er/sie jedoch einen Kredit aufnehmen, um den Aktienkauf zu finanzieren. Angenommen, der Kreditgeber gewährt einen Hebel von 2:1, bedeutet das, dass der Aktionär/in zusätzlich zu seinem/ihrem eigenen Kapital einen Kredit von 10.000 Euro aufnimmt. Insgesamt kann er/sie nun Aktien im Wert von 20.000 Euro kaufen. Wenn der Aktienkurs steigt, würde der Gewinn auf die Gesamtinvestition von 20.000 Euro berechnet werden, was zu einer höheren Rendite des investierten Eigenkapitals führt.
Chancen und Risiken von Hebel
Hebel bietet sowohl Chancen als auch Risiken für Aktionär/innen:
Chancen:
- Potenziell höhere Rendite: Durch den Einsatz von Hebel kann das investierte Eigenkapital höhere Renditen erzielen, da Gewinne auf das gesamte investierte Kapital berechnet werden.
- Erhöhte Kapitalallokation: Hebel ermöglicht es Aktionär/innen, größere Positionen einzugehen und von Marktbewegungen zu profitieren, ohne das gesamte Kapital einzusetzen.
- Diversifikation: Mit Hebel können Aktionär/innen ihr Kapital auf verschiedene Anlageklassen oder Positionen verteilen, um das Risiko zu streuen.
Risiken:
- Erhöhtes Verlustrisiko: Hebel erhöht auch das Risiko von Verlusten. Wenn die Investition nicht erfolgreich ist, können die Verluste die ursprüngliche Eigenkapitalinvestition übersteigen.
- Zins- und Kreditrisiko: Wenn Hebel durch Kreditaufnahme erreicht wird, sind die Kosten für den Kredit und die Zinszahlungen zu berücksichtigen. Steigende Zinsen können die Kosten erhöhen und die Rendite beeinträchtigen.
- Volatilitätsrisiko: Hebel verstärkt auch die Auswirkungen von Marktschwankungen. Wenn sich der Markt gegen die Position des Aktionärs/der Aktionärin bewegt, können Verluste schnell entstehen.
Fazit
Hebel kann eine leistungsstarke Strategie sein, um potenzielle Gewinne beim Investieren zu maximieren. Es bietet die Möglichkeit, größere Positionen einzugehen und von Marktbewegungen zu profitieren. Allerdings bringt Hebel auch erhöhte Risiken mit sich, einschließlich des Verlustrisikos und des Zins- und Kreditrisikos. Aktionär/innen sollten eine fundierte Entscheidung treffen, indem sie die potenziellen Chancen und Risiken sorgfältig abwägen und ihre finanzielle Situation sowie ihre Risikotoleranz berücksichtigen. Eine angemessene Risikomanagementstrategie und die Überwachung der Investition sind entscheidend, um die Vorteile des Hebels zu nutzen und potenzielle Verluste zu begrenzen.
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