Welcome to the Jungle!
 
Du willst endlich Aktien und ETFs kaufen und die Masse der Broker erschlägt dich oder du tradest schon fleißig, hast aber das Gefühl, doch nicht beim besten Anbieter am Markt zu sein?
Dann kann ein bisschen Hilfestellung nicht schaden und ich gebe dir hier einen Vergleich und eine Orientierungshilfe unter den Platzhirschen.
 
Im Vergleich zu 2022 hat sich hier einiges getan, es sind Anbieter hinzugekommen, viele haben sich weiterentwickelt, ihre Services ausgebaut und ihre Gebühren gesenkt. Bei der großen Auswahl und den meist geringen Kosten haben haben Anleger an der Börse also gerade das reinste Schlaraffenland und das kommt natürlich am Ende auch der Rendite zugute!
 
Wenn deine Anlagestrategie steht und du vielleicht auch bereits deine Lieblingsaktie oder ETF gefunden hast, steht zwischen dir und deiner Zukunft als private Anlegerin nun noch ein letzter Schritt: Die Wahl des zu dir passenden Brokers.
 
Moment – zu dir passend? Wie die richtigen Schuhe zum Joggen? Das klingt vielleicht verrückt, macht aber beim Vergleich der vielen Broker durchaus Sinn. Denn jeder Anbieter hat Stärken und Schwächen. 
 
Während manche Anbieter mit besonders niedrigen Gebühren locken, bieten andere eine große Vielfalt an verfügbaren ETFs und Anleihen oder anderen Fonds an oder geben dir die Chance, bereits sehr früh bei einem IPO – also Erstemissionen von Aktien – dabei zu sein. Tipp: Wenn du über dieses Thema mehr wissen willst, schau dir gerne den Artikel zu IPOs -also Börsengängen – an. 
 
Ob einer der Depotanbieter das Prädikat „Bester Broker“ verdient, erfährst du in diesem Artikel. Also auf zum Broker-Vergleich und bringen wir etwas Licht in das Dickicht der Anbieter.

Disclaimer

Noch eine wichtige Sache vorweg: Alle in diesem Blog gezeigten oder erwähnten Anbieter, Produkte oder Positionen stellen keine Anlageberatung und keine Empfehlung dar. Ich wähle alles Gezeigte und Erwähnte als Beispiele für die Faktoren, nach denen ich Broker einschätze! Bitte recherchiere eigenständig, um die für dich passenden Anbieter bzw. Produkte zu finden.
 
Ebenso versuche ich natürlich immer, die Daten auf dem neuesten Stand zu halten, allerdings bekomme ich Änderungen bei manchen Anbietern nicht immer direkt mit. Daher ist dies hier erstmal eine Grundlage, die du zur Orientierung verwenden kannst und dann bitte eigenständig auf Aktualität prüfst.

Die Grundlagen - Was ist ein Broker?

Der Begriff Broker kann am besten mit den Übersetzungen „Börsenmakler“ oder „Zwischenhändler“ verdeutlicht werden. Ein Broker ist ein Finanzdienstleister, der in deinem Auftrag Finanzprodukte handelt bzw. vermittelt (Aktien, ETFs, Derivate etc.) und dafür meist die Börse als Marktplatz nutzt bzw. die Handelsplätze, zu denen er Zugang hat. Praktisch beauftragst du den Broker als Käufer/Verkäufer deiner Aktien und ETFs, weil dieser am Marktplatz handelsberechtigt ist.
 
Wichtig ist: ein klassischer Broker unternimmt keinerlei Anlageberatung, sondern nimmt nur Aufträge von dir entgegen. Suchst du nach einer Anlageberatung, so musst du dafür nach anderen Finanzdienstleistern mit entsprechenden Lizenzen suchen.
 
Fun Fact für die nächste Party: der Begriff Broker klingt nach englischer Herkunft, stammt aber eigentlich aus dem Französischen: „Brocour“ geht auf französische Weinhändler zurück und bezeichnet das Anstechen der Weinfässer für den Verkauf.

Online Broker

Für diesen Vergleich habe ich die Auswahl auf reine Online-Broker eingeschränkt, die vor allem mit Aktien, Wertpapieren und anderen Derivaten (z.B. Optionsschein oder Futures) handeln dürfen. 
 
Begonnen hat alles mit Robin Hood. Also nicht dem mittelalterlichen Helden aus dem Sherwood Forest, sondern der US-Plattform Robin Hood, die als erste Online-Trading-Plattform federführend dafür gesorgt hat, dass unter privaten Anlegern ein regelrechter Börsenhype ausgebrochen ist. 
 
Plattformen, die wir sehr gut kennen und die dem Prinzip in Teilen folgen sind u.a. Scalable Capital und Trade Republic.
 
Die Online-Broker stellen dabei einen einfachen Zugang für den Kunden sicher. Du hast ein Smartphone? Dann kannst du zu jeder Zeit auf dein Depot zugreifen, dein Portfolio checken, Aufträge erteilen oder einfach schauen, welche Aktien und ETFs andere Nutzer der Apps gerade bevorzugt handeln.
 
Du liest gerade einen Artikel in einer Börsenzeitung und bist von einem Unternehmen überzeugt? Bereits wenige Sekunden später kannst du die Aktien kaufen. App öffnen, Aktie suchen, kaufen!
 
Dazu trägt auch bei, dass diese Anbieter neben der optimalen digitalen Plattform auch sehr günstig sind und die zur Verfügung stehenden ETFs immer mehr werden. Auch Sparpläne können bereits zu immer niedrigeren Gebühren, meist kostenfrei, eingerichtet werden.
 
Der Zugang zu diesen Brokern bzw. das Beauftragen erfolgt über das Internet, was für dich das Kaufen und Verkaufen entsprechend vereinfacht. Wir leben ja schließlich im Zeitalter der Digitalisierung ;-).
 
Da die viele der Neobroker keine eigene Bank im Hintergrund haben, hast du ein Verrechnungskonto bei einer Referenzbank, die mit dem Neobroker eine Kooperationsvereinbarung hat. Wenn du also z. B. ein Depot bei Scalable Capital einrichtest, bekommst damit ein Konto bei der Baader Bank. Das ist kein Girokonto, auf das dein Gehalt eingeht oder du einen Einkauf zahlen kannst, sondern dient ausschließlich dem Handel mit Wertpapieren. Andere Online-Broker wiederum gehören direkt zu einer etablierten Bank, wie beispielsweise comdirect oder ING.
 
Darüber hinaus gibt es diverse weitere Anbieter, die teils auch offline im außerbörslichen Handel arbeiten und an Rohstoffmärkten agieren, Clearing Funktionen übernehmen oder andere spezielle Nischen besetzen.
 
Diese Dinge erleichtern das Traden immens und haben u. a. dazu geführt, dass die Aktionärsquote in Deutschland seit 2020 (nicht zuletzt wegen des Corona-Crashs, der ein super Einstiegszeitpunkt war) steigt.

Der Online Broker Vergleich
– welchen nehmen?

Soviel vorweg: ich werde keinen „Testsieger“ empfehlen. Denn einen wirklich objektiven Test der Broker müsste man nach bestimmten Kriterien durchführen und das sind zumeist die Kosten oder ein kompliziertes Bewertungsmodell. Und am Ende gilt jedoch: Je nach Anspruch und Nutzung gibt es für jeden von uns einen anderen Favoriten. Welchen du wählst, hängt davon ab, welche Stärken und Produkte du suchst bzw. handeln willst.
 
WICHTIG! Der Stand der Produkte und dargestellten Services ist Januar 2023!
 
Die Preis- und Leistungsverzeichnisse der Online-Broker unterliegen ständigen Änderungen. Prüfe also vor Abschluss eines Vertrages mit Depot bitte die Bedingungen genau! Die Preislisten findest du auf der Website des jeweiligen Brokers. Ich übernehme keine Haftung für die inhaltliche Korrektheit und Aktualität der folgenden Angaben.

Der Vergleich: Gebühren und Konditionen

Dieser Vergleich berücksichtigt nicht alle verfügbaren Angebote an Online-Brokern, sondern stellt eine individuelle Auswahl dar. Ich habe mich für diese 10 Broker entschieden aber es gibt natürlich noch viel mehr wie beispielsweise Onvista, S-Broker oder DeGiro.
 
Bitte beachte auch, dass die Preismodelle teils sehr unterschiedlich gestaffelt sind, Neukundenbonus enthalten oder verschiedene Preisstufen beinhalten können. Bei einigen Anbietern gibt eine Mindestsumme für das Ordervolumen (also wieviel du für ein einzelnes Wertpapier investierst), einige verlangen pro Quartal eine Depotgebühr, manche bieten auch nur einen Handelsplatz an, über den du kaufen und verkaufen kannst (z. B. Direkthandel über Tradegate oder Xetra).
 
Wie du siehst, können die Konditionen so verschieden ausgestaltet sein wie die Anbieter selbst.

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*zzgl. 1,5% Ausführungsgebühr / Orderprovision, mindestens 1,50 €

** ab 500 € Ordervolumen, sonst 4 €

Die mit einem Stern (*) markierten Links sind Affiliate-Links. Ich freue mich, wenn du sie verwendest und mich damit unterstützt.

Ich freue mich, wenn du mich unterstützt und deinen passenden Broker mit meinem Affiliate-Link (mit * gekennzeichnet) abschließt. Hierbei entstehen für dich keinerlei Nachteile.

Und jetzt Online Broker wechseln?

Du bist mit deinem aktuellen Broker nicht mehr glücklich und/oder möchtest zu einem anderen wechseln?
 
Das ist selbstverständlich möglich und ein Depotübertrag kann direkt beim „alten“ Broker beantragt werden – der „neue“ übernimmt dann und leitet alles in die Wege. Hier kann sich manchmal auch die Kehrseite der Onlinewelt zeigen, denn wenn du keinen Telefon- oder gar persönlichen Support hast, musst du mit persönlichen Fragen auf E-Mail, Chatbots oder FAQs zurückgreifen. Auch aus diesem Grund musst jede für sich entscheiden, wie wichtig die persönliche Betreuung und Erreichbarkeit eines Kundenservice ist.
 
Wenn du aber für dich entschieden hast, dass du wechseln möchtest, lohnt sich der Aufwand in der Regel, da du danach nicht nur die Konditionen deines Depots optimieren konntest, sondern eine selbst bestimmte Entscheidung umgesetzt hast!
 
Der Übertrag erfolgt in aller Regel 1:1 auf das neue Depot. Du kannst aber auch nur einen Teil deiner Wertpapiere übertragen lassen, wenn du das wünschst. Möchtest du z. B. die Vorabbefreiung für französische Aktien bei der DKB nutzen (Blogbeitrag dazu hier), dann übertrage einfach die französischen Titel von deinem aktuellen Depot zur DKB und der Rest bleibt beim „regulären Broker“ liegen.
 
Beachte aber auch, dass so ein Übertrag oftmals mehrere Wochen in Anspruch nehmen kann.

Gut und günstig
- welcher Broker ist der Beste?

Egal, für welchen der Online-Broker du dich am Ende entscheidest, er ist immer nur Mittel zum Zweck. Such dir einfach die für dich wichtigsten Faktoren heraus.
 
Du willst monatlich bestimmte Titel besparen und dir somit sukzessive ein Vermögen aufbauen? Dann eignen sich vor allem Anbieter mit einer möglichst flexiblen Sparrate und einer guten Auswahl an im Sparplan zur Verfügung stehenden Produkten.
 
Bei etablierten Brokern, z. B. comdirect oder DKB hast du deutlicher mehr Auswahl an Wertpapieren und Handelsplätzen, diese kommen auch für die infrage, wenn du schon fortgeschrittener Anleger oder Anlegerin bist und Zertifikate (CFDs oder Ähnliches) kaufen oder verkaufen möchtest.
 
Du bist dem Traden verfallen und kaufst / verkaufst häufig? Du brauchst immer die aktuellen Kurse? Dann sollte es ein Broker mit App-Zugang sein, da dies das Handling extrem vereinfacht und deine Reaktionszeit auf News und Kursbewegungen reduziert. Aber Vorsicht – professionelles Daytrading erfordert noch einmal ganz andere Parameter!
 
Das Wichtigste ist: Komm ins Handeln und kümmere dich um deine Geldanlage! Das ist der wichtigste und auch der schönste Schritt. Broker lassen sich auch in Zukunft wechseln, denn du schließt keinen Laufzeitvertrag ab und kannst auch jederzeit wieder wechseln!

Depots bei mehreren Online-Brokern?

Es kann durchaus sinnvoll sein, mehr als ein Depot bei unterschiedlichen Brokern zu haben. Hier solltest du aber darauf achten, dass sie für deine Bedürfnisse richtigen Konditionen haben und sich auch bei einigen Parametern unterscheiden.
 
Aus meiner Sicht ist es z. B. nicht sinnvoll, jeweils ein Depot bei Scalable Capital und Trade Republic zu haben. Beides sind noch junge Neobroker, die zwar günstig sind und sich auch nach und nach weiterentwickeln, aber einer reicht aus, da die Funktionen und Features doch recht ähnlich sind. Du kannst überlegen, ein Depot bei einem Broker zu eröffnen, der mehrere Handelsplätze anbietet oder – wenn du daran interessiert bist – die Möglichkeit Neuemissionen (also wenn eine Aktie neu auf den Markt kommt) zu zeichnen, z. B. Consors. (Mehr zum Thema IPOs / Neuemissionen findest du in diesem Blogartikel zu IPOs.
 
Mit zwei Depots bist du auch flexibler, da vielleicht nicht immer das gewünschte Wertpapier handelbar ist und du so auf den zweiten Anbieter ausweichen kannst.
 
Die Eröffnung eines Depots ist binnen weniger Minuten erledigt und bedarf heute kaum mehr Aufwand. Auch musst du da keine Bedenken bezüglich der Schufa haben.

Wo ich mein Depot führe
und was Broker bieten können

Ich selbst nutze verschiedene Depots. Mein Hauptdepot ist bei Scalable Capital, da es genau zu mir passt. Die Ordergebühren liegen bei entweder 0,99 € pro Ausführung im Free Broker oder eine Flatrate Gebühr von 2,99 € monatlich, wo alle Käufe und Verkäufe enthalten sind.
 
Das lohnt sich bereits ab 4 Ordern pro Monat. Der Scalable Broker ist noch ein recht junger Neobroker, der nach und nach wächst. Im Hintergrund ist aber eine etablierte Bank, die Baader Bank, die dein Vermögen für dich verwahrt.
 
Durch 32 ETF-Anbieter habe ich eine riesige Menge an ETFs zur Auswahl und Aktien- sowie ETF-Sparpläne sind bereits ab 25 € einrichtbar. Was ich auch genial finde, ist die Kombi aus App- und Desktopanwendung. So kann ich von überall auf mein Depot zurückgreifen.